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Parodontitis-Behandlung

Parodontitis (umgangssprachlich oft auch als Parodontose bezeichnet) ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodont = Zahnhalteapparat, -itis = Entzündung)

Der Zahnhalteapparat besteht aus vier Strukturen:

  • Zahnfleisch
  • Knochen
  • Kollagenfasern, mit denen der Zahn in Knochen und Zahnfleisch verankert ist
  • die Wurzeloberfläche, in die die Kollagenfasern einstrahlen

Bei Parodontitis befallen spezielle Parodontitis-Bakterien diese Strukturen. Durch die Bakterien und die Reaktion des Körpers auf diese, wird der Zahnhalteapparat weitgehend unwiederbringlich zerstört. Unbehandelt führt Parodontitis meist zu Zahnverlust. Parodontale Erkrankungen sind weit verbreitet. Unter den Erwachsenen leiden 52,7% unter mittelschwerer und 20,5% unter schwerer Parodontitis. Bei Senioren erhöhen sich diese Werte sogar noch. Parodontitis ist also extrem verbreitet und dennoch wissen die wenigsten Menschen über diese Erkrankung Bescheid.

WODURCH WIRD PARODONTITIS VERURSACHT?

Hauptfaktor für die Entstehung einer Parodontitis ist bakterielle Plaque, also Zahnbelag. Nur extrem aggressive Keime können bei einer sehr guten Mundhygiene zu Parodontitis führen. Gute häusliche Mundhygiene kann die Entstehung von Parodontitis fast immer verhindern. Weitere Risikofaktoren, die zur Entstehung von Parodontitis beitragen sind die genetische Veranlagung, Rauchen, Stress, Hormone, Diabetes, schlecht sitzender alter Zahnersatz und undichte Füllungsränder.

WAS SIND ANZEICHEN FÜR PARODONTITIS?

Parodontitis ist normalerweise nicht schmerzhaft. Umso wichtiger ist der regelmäßige Besuch bei der Zahnärztin/beim Zahnarzt und genaue Selbstbeobachtung. Bemerken kann man Parodontitis zum Beispiel durch folgende Symptome:

  • dunkles Zahnfleisch (rot bis lila; gesund ist eine Rosafärbung)
  • weiches, geschwollenes Zahnfleisch (gesund ist straffes Zahnfleisch)
  • Mundgeruch
  • Zahnwanderung
  • Zahnlockerung
  • Sekret- oder Eiterausfluss aus dem Zahnfleischsaum

Die Zahnärztin/der Zahnarzt sondiert in regelmäßigen Abständen die Zahnfleischtaschen und kann krankhafte Veränderungen feststellen. Dies ist sehr wichtig, da ein frühes Entdecken einer Parodontitis wichtig für den Behandlungserfolg ist.

WAS SIE TUN KÖNNEN

Um die Entstehung von Parodontitis zu verhindern ist eine gute häusliche Mundhygiene sehr wichtig. Wir empfehlen morgens und abends die Zähne gründlich mit der Zahnbürste zu reinigen.

Abends sollten zusätzlich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Zwischenraumbürstchen gereinigt werden. Regelmäßige Besuche bei der Zahnärztin/beim Zahnarzt ermöglichen die frühzeitige Erkennung von Parodontitis, was die Prognose für Ihre Zähne verbessert.

Professionelle Zahnreinigungen in individuell vereinbarten Abständen können das Voranschreiten von Parodontitis verlangsamen oder gar verhindern. Da Parodontitis auch im Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen bestehen kann, sind eine gute Allgemeingesundheit und ein gesunder Lebenswandel von Bedeutung.

DIE PARODONTITISBEHANDLUNG

Das Ziel einer Parodontitisbehandlung ist eher ein Aufhalten des Voranschreitens der Zerstörung als eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. Nicht nur zum Schutz der Zähne, sondern auch zum Schutz der Allgemeingesundheit ist die Behandlung der Parodontitis von großer Bedeutung, da sie Allgemeinerkrankungen wie zum Beispiel ernstzunehmende Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen kann.

Die Parodontitisbehandlung besteht aus mehreren „Bausteinen“

  1. Vor einer Parodontitisbehandlung müssen alle potentiellen Nischen (zum Beispiel abstehende Kronenränder, undichte Füllungen, etc.) für Bakterien entfernt werden. Auch nicht erhaltungswürdige Zähne müssen entfernt werden.
  2. Patienten müssen durch professionelle Zahnreinigungen und Anleitung zur optimalen häuslichen Mundhygiene auf die Parodontitisbehandlung vorbereitet werden. Ohne gute Mitarbeit des Patienten zu Hause macht eine Parodontitisbehandlung nicht viel Sinn, da bakterieller Zahnbelag schnell dazu führen würde, dass die Erkrankung wiederkehrt.
  3. Die eigentliche Parodontitisbehandlung erfolgt in der Zahnarztpraxis durch die Zahnärztin/den Zahnarzt. Hierbei werden alle Beläge ober- und unterhalb des Zahnfleisches entfernt. Sowohl Zahnstein, als auch weiche Beläge werden mechanisch (manuell) und mit Ultraschallgeräten entfernt.
  4. Die Patienten benutzen 2 Wochen lang nach der Parodontitisbehandlung spezielle antibakterielle Mundspüllösung, Spray und Gel.
  5. Patienten mit einer speziell aggressiven, schnell voranschreitenden Parodontitis wird manchmal die zusätzliche orale Einnahme eines Antibiotikums empfohlen, um einen nachhaltigen Erfolg der Behandlung zu erreichen.

Nach der Parodontitisbehandlung

Nach einer Parodontitisbehandlung sind regelmäßige Nachkontrollen sehr wichtig, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, die immer wieder aufflammen kann.

Je nach individuellem Risiko wird mit den Patienten die Häufigkeit der Nachsorgeuntersuchungen und professionellen Zahnreinigungen nach einer Behandlung vereinbart.

Sehr gerne beraten wir Sie persönlich zu Parodontitis und Behandlungsmöglichkeiten. Sie können gerne einen Termin zu einer Untersuchung und Beratung vereinbaren.

In unserem Team arbeiten speziell weitergebildete Kolleginnen, eine Dentalhygienikerin und eine Zahnmedizinische Prophylaxe Assistentin, die sich mit großem Engagement für Ihre Gesundheit einsetzen.